Wie wir unsere erste Haskapplantage gegründet haben

In den letzten Jahren wird die Haskap wegen ihrer Frühzeitigkeit (erste Frucht in der Saison) und gesunden Eigenschaften immer mehr beliebter in Polen. Sie weckt Interesse unter Blaubeerplantagenbesitzern, da die langjährigen Anbauarbeiten zum Erhalt von Dessert-Früchten (groß, saftig, süß, ideal für direkten Verzehr) mit ausgezeichnetem Geschmack geführt haben.

Früchte der wilden Sorte der Haskap
Früchte der Anbausorte der Haskap

Als wir unsere erste Sibirische Haskapplantage gründeten, mussten wir teilweise experimentieren, weil es in Polen noch keine genau bearbeiteten Technologien zum Anbau dieser Pflanze gab. Wir nutzten also die Erfahrungen unserer befreundeten Plantagenbesitzern aus Russland und Kanada, wo die Pflanze für industrielle Zwecke angebaut wird. Bei weiteren Etappen der Gründung haben wir auch die erhältliche Literatur und wissenschaftliche Berichte genutzt.

Wir möchten gerne unsere Erfahrungen zur Gründung und Führung einer Haskapplantage teilen, mit der Vormerkung, dass unsere Bemerkungen keine strikten Anweisungen sind, sondern eher Vorschläge, die Ihnen behilflich sein könnten.

Unsere erste Plantage entstand auf einer Fläche von 5 ha, welche wir ganz mit Sträuchern der Haskap bepflanzt haben. Die Plantage befindet sich fast zwanzig Kilometer von Krakau entfernt, in Sosnówka. Sie entstand auf Boden der II, III und IV Klasse.

Im Frühling 2015 zur Vorbereitung des Bodens, haben wir Vorfrucht (Soja, Pferdebohne, auf einem der Felder – Getreide) ausgesät. Nach der Ernte der Pflanzen haben wir das Feld mit einem Stoppelfeldaggregat gepflügt.

Der nächste Schritt war die Vorbereitung des Feldes durch eine Tiefenlockerung, um die Pflugsohle zu eliminieren. Die Tiefenlockerung war auf einer Tiefe von 60 cm.

Tiefenlockerung auf einer Tiefe von 60 cm.

Nach der Tiefenlockerung wurde das Feld mit einem Stoppelfeldaggregat gepflügt, welches aus Pflugstangen, Scheibenegge und Packer Krümlerwalze besteht.

Stoppelfeldaggregat bestehend aus Pflugstangen, Scheibenegge und Packer Krümlerwalze

Danach haben wir die Reihen festgelegt – in unserem Fall je 4 m. Dieser Abstand war durch die Größe unseres Feldes bedingt, aber aus unserer Erfahrung ist der optimale Abstand zwischen den Reihen von 4-4,20 m.

Auf dem so vorbereitetem Feld haben wir in den Reihen sauren Torf (3,8 pH) ausgeschüttet, um die Bodenstruktur zu verbessern (bei uns ist sie schwer und schlammig) und die Reaktion des Bodens zu korrigieren. Wir verwendeten 20 l Torf (Granulierung 20-40 mm) pro laufenden Meter der Reihe.

Die Erde wurde mit Torf verbessert (20 l/laufenden Meter)

Nach der Bearbeitung der Erde mit Torf haben wir das Feld mit einer Spatenmaschine 30-35 cm umgegraben.

Spatenmaschine

Nach ein paar Tagen, als der gelockerte Boden sich ein wenig gesetzt hat, fingen wir mit dem Formen der gehobenen Acker (70 cm breit und 15 cm hoch) an. Die Acker wurden mit schwarzem Agrofaserrohstoff (90 g/m2) zugedeckt.

Formen der Acker und Ausbreiten des Agrofaserrohstoffes

In der Mitte des gehobenes Ackers haben wir einen Ring geleitet, um den Punkt zu markieren, wo der Agrofaserrohstoff geschnitten werden soll. Zusätzlich stellt der Ring eine kleine Vertiefung her, die uns im nächstem Jahr das Legen der Bewässerungsanlage vereinfacht.

Auf den so vorbereiteten Ackern haben wir eine H-förmige Beschneidung dort durchgeführt, wo wir die Pflanzen setzen wollten. Wir haben einen Abstand je 50 cm angenommen. Das ergibt eine Bepflanzungsdichte von 5 Tausend Pflanzen auf einem Hektar im Abstand 4 x 0,5 m. Wir haben uns entschieden den empfohlenen Abstand zwischen den Pflanzen zu verkleinern. Wir hoffen, dass die enger gepflanzten Pflanzen sich fächerartig ausbreiten werden und sich in der Reihenachse nicht kreuzen werden. Gegenseitig durchwachsene Sträucher erschweren die maschinelle Ernte, wodurch ein Teil der Triebe während der Erntezeit beschädigt wird. Die Idee haben wir von den Plantagenbesitzern der schwarzen Johannisbeere entnommen, die sich diese Taktik zu eigen gemacht haben. Wenn es sich herausstellt, dass sie zu dicht gepflanzt sind, kann man immer noch jeden zweiten Strauch einsetzen.
Dann haben wir an der Stelle, wo der Agrofaserrohstoff beschnitten wurde, Löcher mit einem Schneidstempel oder Motor Bohrer mit einem Durchmesser von 18 cm gebohrt.

Bohrung der Löcher mit einem Schneidstempel

Die Pflanzen haben wir 1-2 cm tiefer eingepflanzt als sie in den Töpfen wuchsen. Wir haben sie manuell gepflanzt, weil unsere Böden schwer und schlammig sind, was die Einfuhr von Maschinen hinderte.

Manuelle Pflanzung der Pflanzen

Das von uns ausgesetzte Material sind einjährige Stecklinge in einem quadratischen 3,5 l Topf. Wir sind uns bewusst, dass uns die ziemlich große Größe der Pflanzen die Aufgabe erschwert hat, aber das war der Preis, um die erste Ernte zu beschleunigen.

Stecklingsmaterial (in 3,5 l Töpfen)