Allgemeine Anbautipps der Hochbuschigen Heidelbeere
Boden. Die Blaubeere beansprucht saure Böden (pH 3,5-5,5), durchlässig, mit niedrigem Salzgehalt, mäßig feucht (Bewässerung!). Es können sandige, sandig-lehmige, organische oder Torfböden sein, aber immer mit einer lockeren Struktur, leicht Luftdurchlässig und gut Wasser abführend. Die Blaubeere hat ein flaches und feines Wurzelsystem, deshalb muss eine ständige mäßige Bodenfeuchte und Zugänglichkeit an Nährstoffen in Wurzelreichweite sichergestellt werden. Sehr relevant ist, dass der höchste Grundwasserstand (z.B. während Niederschlägen im Juli oder Frühlingstau) außerhalb der Wurzelreichweite liegt. Deshalb könnte das Dränieren des Bodens für die Plantage erforderlich sein um die Wasserverhältnisse zu regeln. Für einen erfolgreichen Anbau der Blaubeere ist ein ständiger Wasserzugriff genauso wichtig wie der Luftzugang der Wurzeln. Das sind nämlich zwei Grundbedingungen für einen gesunden Wachstum und reiche Ernte. Schwefeln kann den Säuregehalt des Bodens senken.
Pflanzen. Am besten ist ein Reihensystem Norden-Süden. Reihenabstand 2,5-3 m. Abstand zwischen Pflanzen in Reihen 0,8-1,8 m (2 000-5 000 Pflanzen/ha). Sträucher sollten in Containern angebaut werden – das vereinfacht die Annahme der Pflanzen am Stammplatz. Auf Böden arm an Humus sollte man in die Pflanzenlöcher sauren Torf geben (10 l ins Loch, auf schwachen Böden mit sehr wenig Humus sogar vielfach mehr!), vermischt mit „lokalem” Boden und in einen so bereicherten in Humus Grund die Blaubeere setzen. Die Pflanzenlöcher für die Blaubeere bereichern wir nie mit Düngemitteln.
Ernte. Die Blaubeere wird von Insekten wie Bienen und Hummel befruchtet (3-4 Bienenfamilien reichen für eine erfolgreiche Befruchtung von 1 ha Plantage). Damit die Früchte voll ausgebildet und prächtig sind, ist eine Befruchtung durch Insekten empfohlen. Das Grundkriterium bei der Sortenwahl sollte die Reifezeit sein und andere Merkmale wichtig für den Plantagenbesitzer (Bestimmung, Größe der Früchte, Widerstandsfähigkeit, Regelmäßigkeit der Ernte, Ernteart usw.). Größe der Ernte z.B. der Sorte Berkeley – bis 20 t/ha (in Deutschland). In polnischen Bedingungen schätzt man die Ernte von bis zu 10 t/ha. Wegen Bedarf an frischen Früchten, pflanzt man gezielt Sorten mit unterschiedlichen Reifezeiten, damit die Verkaufszeit verlängert und die Organisation der Ernte vereinfacht wird. In deutschen Bedingungen nimmt man an, dass ungefähr 10 Sammler für 1 ha Plantage in der Saison benötigt werden. Auf großen Plantagen ist eine maschinelle Ernte erfolgreich – einige Sorten eignen sich für diese, speziell – die Sorten Rubel, Bluejay.
Düngung und Schutz. Angaben zur Düngung und Schutz sollte man in ausführlichen Berichten suchen. Die Erde unter den Sträuchern kann man streuen (z.B. mit Sägespänen) um Feuchtigkeitsschwankungen zu begrenzen und zusätzlichen Humus zu liefern. Streuen mit Sägespänen ist sehr vorteilhaft, fordert aber größere Mengen an Mineraldüngern – Stickstoff sogar zweimal so viel – weil die Mikroflora, die die Sägespänen zerlegt, große Mengen verbraucht und deshalb die Pflanzen Mangeln zeigen können. Alle zusätzlichen Angaben zur Düngung der Blaubeere sind in Fachliteratur vorhanden. Präzise Düngung der Blaubeere (unter Betracht ihrer spezifischen und kleinen Ansprüchen auf Nährstoffe) sollte auf detaillierten Empfehlungen gewonnen anhand der Boden- oder Blätteranalyse basieren, unter Berücksichtigung der Jahreszeiten, Alter der Plantage, Lebensraumbedingungen usw. Die Empfehlungen sollten die notwendige Teilung der jährlichen Dosis der Düngung auf drei Teile zu entsprechenden Terminen berücksichtigen. Auf Plantagen in einigen Regionen wird Windschutz angewendet, am häufigsten in Form von Baumreihen gepflanzt so, dass sie mit der Blaubeere nicht um Licht und Wasser konkurrieren müssen (pflanzen sollte man Sorten, die tief Wurzeln bilden, z.B. Erle oder Kiefer). Die Teilung der Plantage mit Baumreihen ermöglicht die Erschaffung eines für den Anbau vorteilhaften Mikroklimas, Windschutz beugt Bewegungen der Äste vor, die die Abreibung des blauen Überzugs verursachen und somit ihren Marktwert senken. Windschutz beugt auch das Abfallen der Früchte vor. Obwohl die Blaubeere selten anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge ist, wird der Schutz immer mehr notwendig. Man sollte aber bedenken, dass die Vorbeugung das wichtigste Mittel im Kampf gegen sie ist.
Beschneiden. In den ersten Jahren nach Pflanzung benötigen die Blaubeersträucher kein Formen, wir wenden nur eine sanitäre Beschneidung an. Nach einigen Jahren sollte das Beschneiden regelmäßig im Herbst durchgeführt werden, nach dem Abfallen der Blätter, unter folgenden Regeln:
- alle Behandlungen sollten mit festen, scharfen Gartenschären durchgeführt werden, am besten sind zweihändige, auf größeren Plantagen werden pneumatische Schären benutzt,
- wir entfernen alle verstorbenen und gebrochenen Triebe,
- wir entfernen alle dünnen, runter hängenden, waagerecht wachsenden und die Kommunikation in Zwischenreihen erschwerenden Triebe, solche Triebe erschweren die Ernte, ihre Früchte sind immer schlechter,
- um den Strauch zu neuen üppigen Trieben ständig anzuregen, sollte man alle Triebe, die älter als fünf Jahre sind, entfernen.
Ich bin mir bewusst, dass dieser kurze Artikel nur manche Themen zum Anbau der Blaubeere signalisiert. Das ist sein Ziel. Ausführlichere und mehr detaillierte Informationen sollte man in Fachliteratur suchen.
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse am Anbau der Blaubeere und unserem Angebot.
Tadeusz Kusibab